In unserem früheren Artikel haben wir bereits analysiert, wie die Investitionsentscheidungen schnell und wirksam vorbereitet werden können. Wir haben die wichtigsten Grundprinzipien erläutert und die Investitionsrechnungen in statische und dynamische Gruppen unterteilt. Bei der statischen Methode können die Kosten, der Gewinn, die Rentabilität bzw. die Amortisation geprüft werden. Die bekanntesten Elemente des dynamischen Verfahrens sind der Kapitalwert, der interne Zinsfuß und die Annuität.
Innerhalb der statischen Verfahren haben wir zuerst die Kostenvergleichsrechnung untersucht und dabei festgestellt, dass sie einfach zu handhaben ist. Wenn wir aber auch auf die Leistungsseite des Projektes neugierig sind, dann ist diese Methode sicherlich nicht ausreichend. Falls die prognostizierte Leistung, die durch das beabsichtigte Investitionsprojekt erbracht wird, geplant werden kann, könnte es sich als lohnenswert erweisen, das Verfahren der Gewinnvergleichsrechnung zu untersuchen.
Welche Vorzüge hat denn die Gewinnvergleichsrechnung?
In diesem Fall werden nicht nur die Kosten des Projekts oder der Investition verglichen, sondern auch das Ergebnis und das gewinnbringende Potenzial. Auf diese Weise wird auch die Leistung der einzelnen Projekte messbar. Deshalb kann eine Investition hierbei vorteilhafter bewertet werden, wenn sie sonst wegen der höheren Gesamtkosten in den Hintergrund gedrängt worden wäre.
Wenn qualitativ beinahe dieselben Produkte hergestellt werden, lohnt es sich, aus den Investitionen mit hohem Kostenbedarf diese auszuwählen, bei der die Produktion wegen der höheren Auslastung mit niedrigeren Stückkosten erfolgt. Es sollten die geplanten Kosten hinsichtlich des ganzen Jahres in die Vergleichsrechnung einbezogen, aber dabei auch die daraus resultierenden Ergebnisse berücksichtigt werden. Bei der Gewinnvergleichsrechnung kann der eventuelle Qualitätsunterschied zwischen den herzustellenden Produkten mit Hilfe des zu erwarteten Verkaufspreisunterschieds auch geldtechnisch ersichtlich gemacht werden.
Ein einfaches Beispiel für eine Gewinnvergleichsrechnung kann folgendermaßen aussehen:
Aus diesem Beispiel ist gut ersichtlich, dass einerseits zwar mit höheren Kosten zu rechnen ist (beinahe 7 Millionen HUF – ca. 22.900 EUR – bei der neuen Anlage gegenüber den 1,8 Millionen HUF – ca. 5.900 EUR), aber andererseits auch höhere Einnahmen zu erwarten sind (bei der neuen Anlage mit 18 Millionen HUF – ca. 59.000 HUF – gegenüber der alten mit 9,6 Millionen HUF – ca. 31.500 EUR, so ergibt sich eine Differenz von 8,4 Millionen HUF – ca. 27.500 EUR). Wenn eine Entscheidungsfindung also auf die Gewinnvergleichsrechnung basiert, wird eindeutig der Austausch der alten Anlage angestrebt.
Welche Vorteile und Nachteile hat die Gewinnvergleichsrechnung?
Entscheidender Vorteil ist, dass hierbei im Gegensatz zu der früher erwähnten Kostenvergleichsrechnung auch die Einnahmenseite berücksichtigt wird.
Die möglichen Nachteile der Methode sind:
- Es sind keine Informationen über das Ausmaß der Kapitalinvestition verfügbar.
- Die Rentabilitätshöhe ist nicht ersichtlich.
- Wenn die Lebensdauer der Investitionsprojekte unterschiedlich lang ist, kann bei inkorrekter Berechnung eine falsche Schlussfolgerung gezogen werden.
- Die Investitionsrisiken wurden nicht untersucht.
Anwendungsgebiete
- Falls die anzuschaffenden Anlagen in der Relation unabhängig voneinander sind, kann die Gewinnvergleichsrechnung beschränkt angewendet werden.
- Bei Kapazitätserweiterung ist dies die praktischste Methode, insbesondere wenn eine eindeutige Zuordnung des Rentabilitätsindexes zu den Anlagen möglich ist.
Zum Schluss sollte nicht vergessen werden, dass die Gewinnvergleichsrechnung, die eine oft angewendete Art der statischen Bewertungsmethoden ist, die Kosten der externen Finanzierung bzw. die Wertminderung noch nicht berücksichtigt.
Schnelle Investitionsrechnung – die Kostenvergleichsrechnung
Schnelle Investitionsrechnung – die Rentabilitätsvergleichsrechnung