08.01.2019

Carve-out oder Ausgliederung von Unternehmensteilen

Mannschaftssportarten

Ab einer bestimmten Unternehmensgröße, insbesondere bei komplexen Unternehmen, oder zumindest bei Gesellschaften mit mehr als einem Geschäftsbereich kann es häufig vorkommen, dass bestimmte Unternehmensteile aus verschiedenen Gründen von der Haupttätigkeit ausgegliedert werden sollen. Der Ausgliederungsprozess von Unternehmensteilen wird als Carve-out bezeichnet. Gründe für das Carve-out können die Verschlechterung der Zukunftsaussichten des jeweiligen Geschäftsbereichs, die gerade günstigen Absatzmöglichkeiten oder auch eine einfache Portfoliobereinigung sein. Wie dem auch sei, im Leben eines sich vergrößernden Unternehmens hat die Ausgliederung von Unternehmensteilen normalerweise die Rolle einer Verkaufsvorbereitung.

Die Ausgliederung kann rechtlich und wirtschaftlich relativ unkompliziert, typischerweise in Form einer Spaltung, darunter am ehesten durch Abspaltung erfolgen, aber auch die Übertragung eines Geschäftszweigs kann eine günstige Variante bieten. Durch beide Realisierungen kann sichergestellt werden, dass die Geschäftseinheit, die bis dahin Teil eines Unternehmens war, als eine vom jetzigen Besitzer differierende juristische Person weiterfunktioniert. Bei einer Abspaltung kann dies in Form eines neu gegründeten Unternehmens verwirklicht werden. Im Fall einer Veräußerung des Unternehmensteils erfolgt dies als Teil einer anderen juristischen Person.

Aus operativer Sicht kann dies jedoch einen komplizierteren Prozess bilden, je nachdem, über welche internen Prozesse, Ressourcenanforderungen und administrativen Aufgaben der Unternehmensteil verfügt. Ein wichtiger Aspekt ist auch, ob die Ausgliederung Voraussetzung für eine bestehende Transaktion ist oder wegen eines später erhofften Verkaufs erfolgt.

Carve-out-Strategie 

In vielen Fällen kann auch die genaue Definition der Funktionen, die an das neugegründete Unternehmen übertragen werden, oder die mit der neuen Gesellschaft geteilt werden müssen, ein Problem darstellen. Bei einem dezentralen Aufbau ist das viel eindeutiger als bei einem zentral operierenden Betrieb. Selbst unter der Annahme eines relativ selbständigen Betriebs des Unternehmensteils gibt es jedoch auch Aufgaben, bei denen – wenn der Betrieb innerhalb einer juristischen Person oder einer Unternehmensgruppe erfolgt – alle rationalen Argumente für eine Zentralisierung sprechen. Hier handelt es sich in der Regel um solche administrative Bereiche, ohne die eine unabhängige Einheit ihre Tätigkeit langfristig und vielleicht sogar kurzfristig nicht aufrechterhalten kann.

Die Aufgabe der Carve-out-Strategie besteht darin, solche Bereiche zu identifizieren und die Weise der Aufgabenbewältigung zu bestimmen. 

Realisierung von Carve-out 

Gemäß der Carve-out-Strategie sollte dafür gesorgt werden, die vorläufigen Ressourcen- und Infrastrukturengpässe beim auszugründenden Unternehmensteil zu ersetzen, bis die endgültige Lösung gefunden ist. Wenn die Ausgliederung nicht auf einen sofortigen Verkauf zurückzuführen ist, ist es ratsam, diese Funktionen vorübergehend bei der „Muttergesellschaft“ zu belassen, genauer gesagt, sie mit dieser Aufgabe zu beauftragen, da sie über alle erforderlichen Kenntnisse und Ressourcen verfügt, um den ausgegründeten Unternehmensteil ordnungsgemäß zu betreiben. In diesem Fall sollten Dauer, Umfang und Art der Abrechnung dieser Leistung zwischen den Parteien vertraglich festgelegt werden.

Wenn die Ausgliederung schnell über die Bühne gehen muss, hängt sehr viel von den verfügbaren Kapazitäten der empfangenden Partei ab. Bei Kapazitätsengpässen empfiehlt es sich, bei bestimmten Funktionen wie Buchhaltung, Steuern oder HR, auch wenn nur vorübergehend, einen externen Dienstleister zu beauftragen.

Es ist auch wichtig, das bestehende Vertragsportfolio zu überprüfen. Zusätzlich zum erneuten Neuabschluss der erforderlichen Verträge ist es auch unabdingbar, die Leistungen zu identifizieren, bei denen kein vertragliches Rechtsverhältnis an das ausgegliederte Geschäftsbereich übertragen wurde. Hierbei ist es wichtig, dass der ausgegliederte Geschäftsbereich einen Dienstleister beauftragt, der in Verbindung mit der neuen Struktur, der Größe und den Bedürfnissen des Unternehmens maßgeschneiderte Lösungen anbieten kann.

Die aufgrund von Marktprozessen notwendige Ausgliederung von Geschäftsbereichen bedeutet für die Mitarbeiter eines Unternehmens eine hohe Belastung. Sie erfordert einen ganz anderen Ansatz als die tägliche Routine, macht die Ausarbeitung neuer Prozesse notwendig, und dies zusätzlich zur Verrichtung der täglichen Aufgaben. WTS Klient Ungarn steht Ihnen im Rahmen seines Restrukturierungsmanagement-Service bei strategischen Überlegungen einer Ausgliederung von Geschäftsbereichen und deren operative Umsetzung, d.h. dem gesamten Carve-out Prozess, gerne beratend zur Seite. Mit unserem Interim-Management-Service sorgen wir bei vorübergehendem Ressourcenmangel gern für Abhilfe.

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